Militärische Ausbildungen werden zivil anerkannt

Angehörige der Armee eignen sich während ihrer Dienstleistung persönliche und fachliche Kompetenzen an, von denen sie auch im Zivilleben profitieren.

Die Armee ist bestrebt, dass diese Kompetenzen von Bildungsinstitutionen anerkannt und an die zivile Ausbildung angerechnet werden.

Die Armee bietet ihren Kadern die Möglichkeit, bereits früh Führungserfahrung zu sammeln. Auch in vielen Fachfunktionen können sich Dienstleistende Wissen aneignen, das ihnen im Beruf nützlich ist. So kann beispielsweise die militärische Ausbildung zum Küchenlogistiker Türen für einen beruflichen Einstieg in die Gastronomie öffnen. Die Armee ist bestrebt, dass solche Kompetenzen von zivilen Bildungsinstitutionen anerkannt und angerechnet werden. Mit diversen Universitäten, Fachhochschulen und Berufsschulen bestehen bereits Kooperationen. Im Jahr 2022 konnten in diesem Bereich weitere Vereinbarungen abgeschlossen werden.

Dienstleistende werden von Unterrichtsmodulen befreit

Anlässlich der Unterzeichnung der Vereinbarung mit dem Berufsbildungszentrum für Technik (BZT) in Frauenfeld erklärte der Chef Kommando Ausbildung, Korpskommandant Hans-Peter Walser: „Unser Ziel ist es, dass die Armeeangehörigen beste Voraussetzungen für ihre berufliche Laufbahn erhalten.“ Die Vereinbarung mit dem BZT sieht dann auch vor, dass die Lernenden und Studierenden, die über eine militärische Ausbildung verfügen, von gewissen Unterrichtsmodulen befreit werden. Um diese zu definieren, wird analysiert, in welchen Bereichen Überschneidungen mit der militärischen Ausbildung bestehen.

Kompetenzen werden an Ausbildung angerechnet

Mit der Höheren Fachschule für Tourismus (HFT) Graubünden in Samedan hat die Armee ebenfalls eine Vereinbarung abgeschlossen. Diese sieht vor, dass Kader der Armee an der HFT die Möglichkeit haben, ihre im Militärdienst erworbenen Führungskompetenzen dem Studium anrechnen zu lassen. In die gleiche Richtung gehen die Vereinbarungen mit der EHL Swiss School of Tourism and Hospitality in Passugg, der Hotelfachschule Zürich und der Ecole Hôtelière de Genève. Sie alle wollen künftig Leistungen von militärischen Kadern, Soldatinnen und Soldaten an ihre Weiterbildungsstudiengänge anrechnen.

Zivil anerkannte Zertifikate erwerben

Die Armee steht gegenwärtig im Kontakt mit diversen Hochschulen, aber auch Berufsschulen. Ziel ist es, dass militärische Erfahrungen und Leistungen in weiteren Ausbildungslehrgängen anerkannt und angerechnet werden. Zudem besteht bereits heute die Möglichkeit, im Rahmen der militärischen Kaderausbildung zivil anerkannte Zertifikate zu erwerben. Dazu gehören das Swiss Leaders-Zertifikat Führung für Offiziere und höhere Unteroffiziere oder das CAS-Programm in Decisive Leadership an der Universität Luzern für Einheitskommandanten.

 

Quelle: Schweizer Armee
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