Luzerner Polizei: Thomas, Stv. Chef Transport- und Sicherheitsdienst

Ab Februar 2023 übernehme ich als erster Zivilangestellter die Stelle als Chef Transport- und Sicherheitsdienst.

Stell dich doch mal vor. Wer bist du?

Mein Name ist Thomas. Ich arbeite seit elf Jahren bei der Luzerner Polizei. Als Polizeilicher Sicherheitsassistent bin ich in der Haftleitstelle (HLSt) als stellvertretender Chef Transport- und Sicherheitsdienst (TSD) tätig.

Aus welchem Grund bist du Polizeilicher Sicherheitsassistent (Pol SiAss) geworden?

Ich war auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung. Durch zwei meiner Kollegen, welche bereits im Polizeiberuf arbeiteten, wurde ich auf die Stelle im Transport- und Sicherheitsdienst aufmerksam. Ich fühlte mich direkt angesprochen und bewarb mich auf die Ausschreibung. Die Vielfältigkeit der Tätigkeit war für mich ausschlaggebend.

Wie hast du deine Ausbildung zum Pol SiAss erlebt?

Als ich bei der Luzerner Polizei anfing, wurde die Ausbildung noch intern vermittelt. Damals war auch das Aufgabengebiet noch überschaubarer. Die Grundausbildung zum SiAss, wie sie heute angeboten wird, war damals noch nicht vorhanden. Erst mit der Gründung der HLSt wurde das Konzept der SiAss übernommen. Ich habe den Wandel vom einfachen TSD-Mitarbeiter bis zum Pol SiAss eins zu eins miterlebt. Diese Zeit war sehr intensiv, jedoch auch äusserst spannend.

Zur Erklärung: Heute dauert die Grundausbildung (Basismodul und Modul Verkehr) drei Monate und wird bei der Kantonspolizei Bern absolviert. Anschliessend findet intern eine korpsspezifische Weiterbildung statt, bei der es um die kantonalen Besonderheiten und das Gefangenenmanagement geht. Im Laufe der Anstellung folgen weitere interne Aus- und Weiterbildungen.

Was macht der Beruf für dich aus?

Meine Arbeit ist sehr vielfältig und abwechslungsreich. Das Aufgabengebiet weitet sich stetig aus. Man erfährt aus erster Hand, was auf der Strasse geschieht. Weiter ist man ständig mit anderen Amtsstellen in Kontakt und lernt dadurch sehr viele interessante Leute kennen. Durch die flexiblen Arbeitszeiten ergeben sich viele Freiheiten wie zum Beispiel unter der Woche zum Skifahren oder Wandern gehen, wenn alle anderen arbeiten müssen.

Wie können wir uns deinen Arbeitsalltag vorstellen?

Als Tagesleiter SiAss kontrolliere ich die Festnahmerapporte der Patrouillen auf Vollständigkeit. Danach verfüge ich die Rapporte an alle nötigen Amtsstellen. In unserem Gefangenensystem mache ich anschliessend alle Einträge und erfasse die Personendaten der Arrestanten. Weiter verteile ich fortlaufend Aufträge an unsere Mitarbeitenden wie beispielsweise Fahraufträge, Wecken der Arrestanten oder auch interne Aufgaben. Ich stehe ständig in Kontakt mit den Sachbearbeitenden und schaue, dass die Arrestanten rechtzeitig zu den Einvernahmeterminen erscheinen. Weitere Aufgaben sind das Bearbeiten und Disponieren von Aufträgen und Transporten. Allgemein unterstützen wir die Polizistinnen und Polizisten in verschiedenen Bereichen bei ihrer täglichen Arbeit.

Nebst all diesen Aufgaben ist meine Aufgabe als Stv. Chef TSD die Personalführung und Betreuung der Mitarbeitenden TSD. Ich wirke in Kommissionen und Arbeitsgruppen mit, führte im letzten Jahr das neue Gefangenensystem ein und bildete das Team darin aus.

Gibt es Bereiche oder Funktionen, die du bei der Polizei noch kennenlernen möchtest?

Ab Februar 2023 übernehme ich als erster Zivilangestellter die Stelle als Chef Transport- und Sicherheitsdienst. Ich habe hart für diese Stelle gearbeitet und freue mich nun riesig auf die neue Herausforderung und die damit verbundene Verantwortung.

Eine grosse Verantwortung, die du übernimmst. Wir wünschen dir viel Erfolg!

Für alle, die den gleichen Weg wie du gehen möchten: Hast du Tipps?

Habt ein Ziel vor Augen und schaut stets voraus. Lasst euch nicht vom Weg abbringen und lasst euch nicht negativ beeinflussen. Manchmal braucht es ein bisschen Geduld und Durchhaltevermögen. Betrachtet nicht alles aus der negativen Seite, sondern nehmt die positiven Aspekte heraus und baut darauf auf.

Noch eine letzte Frage: Die Umstände und das Umfeld bei der Polizei zu arbeiten sind in den letzten Jahren schwieriger geworden. Würdest du dich wieder für den Beruf entscheiden?

Ich kann nicht sagen, wie es vor meiner Zeit aussah. Wenn ich jedoch die letzten zehn Jahre, in denen ich bei der Luzerner Polizei arbeite, betrachte, hat sich doch sehr viel verändert. Das Klientel wird zunehmend respektloser. Beschimpfungen und Drohungen uns gegenüber sind keine Seltenheit und kommen leider viel zu oft vor. Ruhe, Übersicht und Selbstbeherrschung sind in unserem Job sehr wichtig.

Um auf die Frage zurückzukommen: Ja auf jeden Fall würde ich mich wieder für einen Beruf bei der Polizei entscheiden. Trotz all dieser Umstände ist und bleibt die Stelle ein Riesengewinn für mich.

Möchtest du noch etwas Abschliessendes sagen?

Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.

Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht. Der Dumme lernt aus seinen Fehlern, der Kluge aus den Fehlern der anderen. Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut.

Ich liebe, was ich tue, und lerne täglich Neues.

 

Quelle: Luzerner Polizei
Bildquelle: Luzerner Polizei