Schweizer Armee: „Wir stehen bereit, mehr zu leisten“

Erstmals hat die Miliz der BODLUV Brigade 33 während des WEF die Verantwortung für das Lageverfolgungszentrum (LVZ) übernommen.

Für Major Florin Fuchs, Chef Einsatz LVZ, ist dies nur ein Zwischenschritt zur Stärkung der Miliz in der Schweizer Luftverteidigung.

An wen sollen die Truppen in Davos Drohnensichtungen melden? Die Milizoffiziere im Lageverfolgungszentrum (LVZ) Emmen beraten sich. Auslöser ist ein Drohnenpilot, der sein Gerät ausserhalb der bewilligten Zeiten zum Einsatz bringen wollte. Die Truppen im Feld tragen zwar klare Anweisungen mit sich, doch die sind in der Praxis noch wenig erprobt. „Drohnen sind in den letzten Jahren beim WEF-Einsatz der BODLUV Brigade 33 ein immer grösseres Thema geworden“, erklärt Major Florin Fuchs, Chef Einsatz LVZ. Darum sei es wichtig, neue Erfahrungen laufend in die Lageverfolgung einfliessen zu lassen.

Aktuelle Lage stets im Überblick

Stets die aktuelle Lage zu überblicken und eine Beurteilung zu Entwicklungen abgeben sowie die unterstellten Einheiten bestmöglich unterstützen– damit erfüllt das LVZ seinen Auftrag. Dazu werden die eingehenden Infos zusammenfasst, beurteilt und an die zuständige Stelle weitergereicht. Bei Bedarf leitet das LVZ selbstständig Massnahmen ein. Als Quelle dient ein Nachrichtenverbund der zivilen Kräfte, wie der Kantonspolizei Graubünden und der aufgebotenen militärischen Kräfte.

Logische Konsequenz

In diesem Jahr betreibt die Miliz das LVZ während des WEF in Davos zum ersten Mal ohne personelle Unterstützung des Berufsmilitärs. Für Major Fuchs eine logische Konsequenz aus den Bestrebungen, die Miliz zu stärken. „Wir haben die Erfahrung und das Wissen dazu“, so Fuchs. „Und wir stehen bereit, mehr zu leisten“, gibt sich der Milizoffizier selbstsicher. Für ihn steht durchaus zur Diskussion, dass die Miliz ein LVZ nicht nur betreibt, sondern derartige Einsätze von Anfang an plant und führt.

Moderne Systeme setzen Ressourcen frei

Das bestätigt Oberst i Gst Roland Pfister, Stabschef Milizstab BODLUV Brigade 33: „Ich habe volles Vertrauen in die Miliz.“ Eine Herausforderung seien aber die zum Teil in die Jahre gekommenen Systeme. Oberst Pfister: „Unsere Einsatzmittel sind teils rund 50 Jahre alt und binden viele Ressourcen, die durch moderne Einsatzmittel für andere Aufgaben eingesetzt werden könnten. Gut, dass wir hier mit der Beschaffung des Patriot-Systems in einem Bereich der BODLUV einen Schritt vorwärts machen.“

Unterstützung für die Truppe

Dank viel Routine und standardisierten Abläufen kann das Lageverfolgungszentrum Störungen und Ereignisse in Davos geordnet bewältigen. „Der ganze Betrieb ist gut durchdacht“, so Major Fuchs. Das lasse Raum, um zusätzlich Unterstützung für die Truppe im Feld zu leisten. Oder eben ¬– wie beim Thema Drohnen – auf neue Dynamiken einzugehen und bereits passende Antworten zu skizzieren.

Titelbild: Maj Florin Fuchs leitet eine der Ablösungen im Lageverfolgungszentrum in Emmen.

 

Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: Schweizer Armee