Kanton Jura: Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 zeigt Anstieg der Diebstähle

Die jurassische Kantonspolizei hat die polizeiliche Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2022 vorgelegt.

Die Vermögensdelikte stiegen um 14% mit 1’921 erfassten Straftaten im Jahr 2022 gegenüber 1’684 im Jahr 2021. Die häufigsten Vermögensdelikte sind einfacher Diebstahl, Einbruchdiebstahl, Fahrzeugdiebstahl und Betrug. Häusliche Gewalt hingegen ist mit 210 registrierten Straftaten im Jahr 2022 gegenüber 226 im Jahr 2021 um 7% zurückgegangen.

Verstösse gegen das Strafgesetzbuch nahmen generell um 9% zu, mit 3.017 Verstössen im Jahr 2021 gegenüber 2.780 Verstössen im Jahr 2021. Diese beziehen sich auf Straftaten gegen das Vermögen (+14%), das Leben und die körperliche Unversehrtheit (-6%), die sexuelle Unversehrtheit (-5%) oder die Freiheit (+4%).

Der Anstieg der Vermögensdelikte ist insbesondere auf einen Anstieg der Diebstähle mit 822 angezeigten Fällen im Jahr 2022 gegenüber 648 im Jahr 2021 zurückzuführen. Der Diebstahl von Fahrzeugen, insbesondere von Elektrofahrrädern, stieg mit 295 entwendeten Geräten im Jahr 2022 gegenüber 269 im Jahr 2021. Die Einbruchsdiebstähle stiegen von 146 im Jahr 2021 auf 197 im Jahr 2022, was einem Anstieg von 35 % entspricht. Diesbezüglich waren die Bezirke Delémont und Ajoie besonders betroffen. Privatwohnungen blieben weiterhin die bevorzugten Ziele von Einbrechern. Die Diebstähle durch Einschmuggeln gingen um 12% von 98 auf 86 Fälle zurück. Diebstähle aus oder an Fahrzeugen nahmen hingegen um 29% zu. Im Jahr 2022 wurden nicht weniger als 173 Anzeigen im Zusammenhang mit diesen Phänomenen registriert, gegenüber 134 im Jahr 2021.

Im Bereich der Gewaltdelikte gab es 2022 keine Tötungsdelikte. Hingegen wurden zwei versuchte Tötungsdelikte gezählt, wie im Jahr 2021. Die Zahl der schweren Körperverletzungen belief sich 2022 auf fünf, gegenüber zwei im Jahr 2021. Zwei Raubüberfälle, also Diebstähle mit Gewaltanwendung, ereigneten sich 2022 gegenüber vier im Jahr 2021.

Die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Integrität sank von 74 auf 70 Fälle im Jahr 2022, was einem Rückgang von 5% entspricht. Wie im Jahr 2021 wurden der Kantonspolizei Jura im Jahr 2022 drei Vergewaltigungen angezeigt.

Straftaten gegen die Freiheit, zu denen unter anderem Drohungen und Nötigung gehören, sind um 4 % gestiegen (445 auf 462 Straftaten im Jahr 2022).

Straftaten im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt sind um 7% zurückgegangen. Im Jahr 2021 waren 226 Straftaten gemeint, während es 2022 210 waren. Es ist anzumerken, dass einer der beiden versuchten Tötungsdelikte im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt begangen wurde.

Die Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz blieben mit 319 angezeigten Fällen im Jahr 2022 weitgehend stabil (+2%). Die Problematik im Zusammenhang mit reinem Methamphetamin (Crystal Meth) konnte eingedämmt werden, insbesondere dank der seit einigen Jahren verfolgten Strafverfolgungspolitik.

Die Zahl der Verstösse, einschliesslich fahrlässiger Verstösse, gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz (AuIG) hat sich wesentlich verändert. Es waren mehrheitlich Straftaten wegen illegaler Ein- und Ausreise oder illegalem Aufenthalt (+69%) sowie wegen fehlender Bewilligung zur Ausübung einer Erwerbstätigkeit (+108%), die zugenommen haben. Die meisten dieser Verstösse gegen das LEI wurden im Grenzgebiet festgestellt.

Die Zahl der minderjährigen Beschuldigten bleibt mit 90 betroffenen Jugendlichen im Jahr 2022 gegenüber 104 im Jahr 2021 und 112 im Jahr 2020 rückläufig. Minderjährige Wiederholungstäter, die zwischen fünf und zehn Straftaten begangen haben, gab es im Jahr 2022 elf, gegenüber sieben im Jahr 2021 und 23 im Jahr 2020.

Im Bereich der Cyberkriminalität ist der Trend weiterhin steigend: 237 registrierte Fälle im Jahr 2022 gegenüber 211 im Jahr 2021.

Die Häufigkeit der Begehung von Straftaten pro 1.000 Einwohner ist leicht gestiegen. Sie liegt bei 40,9 o/oo (37,7 o/oo im Jahr 2021). Sie liegt weiterhin unter dem Schweizer Durchschnitt von 52.5 o/oo.

Die Aufklärungsquote sinkt auf 41.7% gegenüber 46% im Jahr 2021. Für diesen Rückgang gibt es zwei Hauptgründe, nämlich dass eine gewisse Anzahl von Einbruchsdiebstählen Ende 2022 begangen wurde, sowie die Zunahme von Fahrraddiebstählen, bei denen einige Täter noch nicht identifiziert werden konnten.

Die jurassische Kantonspolizei hebt die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit ihren kantonalen, schweizerischen und ausländischen Sicherheitspartnern hervor. Sie dankt auch der jurassischen Bevölkerung für ihre wertvolle Zusammenarbeit.

Der vollständige Bericht ist auf der Website der Kantonspolizei Jura zugänglich.

 

Quelle: Kapo Jura
Titelbild: Symbolbild (© Kapo Jura)