Kapo Solothurn: Polizeiliche Verkehrsstatistik 2022 - mehr schwer verunfallte Personen

Im Vergleich zu 2021 ereigneten sich im Jahr 2022 auf den Solothurner Stras-sen mehr Verkehrsunfälle, bei denen Personen getötet oder schwer verletzt worden sind. Vier der Todesopfer verunfallten mit einem E-Bike.

Insgesamt sind durch Mitarbeitende der Polizei Kanton Solothurn im vergangenen Jahr 1’458 Verkehrsunfälle polizeilich rapportiert worden. Die häufigste Unfallursa-che ist nach wie vor die Missachtung des Vortrittsrechts.

Die detaillierte Statistik ist auf der Webseite www.polizei.so.ch abrufbar.

Am Mittwoch, 5. April 2023, hat die Polizei Kanton Solothurn die „Polizeiliche Ver-kehrsstatistik“ (PVS) für das Jahr 2022 veröffentlicht. Sie enthält unter anderem An-gaben über die Anzahl, die Art und die Ursachen von Verkehrsunfällen sowie über poli-zeiliche Kontrollen in den Bereichen Geschwindigkeit, Fahrfähigkeit, Lärm, Schwerver-kehr, Tiertransporte und über verkehrspolizeiliche Präventionsmassnahmen.

Mehr Verkehrsunfälle – mehr tödlich und schwer verunfallte Personen – mehr Unfälle mit E-Bikes

Im Jahr 2022 wurden 1’458 Verkehrsunfälle polizeilich rapportiert, die sich auf den Solothurner Strassen ereignet haben. Das entspricht einer Zunahme von 5.9 % ge-genüber dem Vorjahr. Zugenommen hat auch die Anzahl tödlich verunfallter Personen, von 9 (2021) auf 14 (2022). Vier der Todesopfer verunfallten mit langsamen E-Bikes. Verkehrsunfälle, bei denen E-Bike-Lenkende beteiligt waren, stiegen um 51 % gegen-über dem Vorjahr (von 43 auf 65). Nebst den tödlichen Verkehrsunfällen hat auch die Anzahl Personen zugenommen, die sich bei Verkehrsunfällen schwere Verletzungen zugezogen haben (von 77 auf 96). Hauptursache aller polizeilich rapportierter Ver-kehrsunfälle war nach wie vor die Missachtung des Vortrittsrechts.

Höhere Übertretungsquote bei Geschwindigkeitskontrollen

Durch eine hohe Kontrollintensität steigt das Risiko, von einer Geschwindigkeitsmess-anlage erfasst zu werden. Dies führt letztendlich zu einer besseren Einhaltung der er-laubten Höchstgeschwindigkeiten und demzufolge zur Erhöhung der Verkehrssicher-heit. Aus diesem Grund wurde die mehrjährige Strategie von konsequenten Geschwin-digkeitskontrollen auch im Jahr 2022 weitergeführt.

Insgesamt wurden 1’525 Geschwindigkeitskontrollen mit stationären-, semistationä-ren- und mobilen Anlagen sowie Lasergeräten durchgeführt, demzufolge einige weni-ger als im Vorjahr (1’564). Dabei sind 212’247 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt worden, was eine Zunahme der Übertretungsquote im Vergleich zum Vor-jahr bedeutet. Die gemessenen Höchstgeschwindigkeiten betrugen: innerorts 132 km/h (erlaubt 50 km/h), ausserorts 153 km/h (erlaubt 80 km/h) und auf der Auto-bahn 221 km/h (erlaubt 120 km/h). 9 Geschwindigkeitsüberschreitungen erfüllten den Raser-Tatbestand, 2 mehr als im Vorjahr.

Seit dem 14. Juli 2022 veröffentlicht die Polizei Kanton Solothurn im Rahmen eines dreijährigen Pilotprojekts die Standorte der semistationären und stationären Ge-schwindigkeitsmessanlagen. Die Standorte sind auf der Webseite der Polizei Kanton Solothurn unter www.so.ch/radar aufgeschaltet. Eine Bilanz wird nach Abschluss des Pilotprojekts gezogen.

Beeinträchtigung der Fahrfähigkeit durch Alkohol-, Drogen- und Medikamen-teneinfluss

Im Jahr 2022 wurden auf den Solothurner Strassen in etwa gleich viele Fahrzeuglen-ker/-innen durch die Polizei wegen Beeinträchtigung der Fahrfähigkeit durch psycho-trope Substanzen wie im Vorjahr angehalten. Beim klassischen Fahren in angetrunke-nem Zustand gab es eine Zunahme, beim Fahren unter Drogen- und Medikamenten-einfluss ein leichter Rückgang.

Autoposer – zielgerichtete Kontrollen zeigen Wirkung

Das vorsätzliche Verursachen von Lärm durch das Erzeugen von Motorengeheul und dem sogenannten „Auspuffknallen“ ist in breiten Bevölkerungsschichten ein Ärgernis. Damit diesem Phänomen gezielt entgegengewirkt werden kann, hat die Kantonspolizei Solothurn in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit den Nachbarkorps einen ver-kehrspolizeilichen Schwerpunkt gebildet. Offensichtlich wirkt diese Massnahme. Die Strafanzeigen im Bereich „Auto-Posing“ gingen 2022 im Vergleich zum Vorjahr noch-mals deutlich zurück, von 107 (2021) auf 67 (2022). Die Kontrollintensität wird trotz dieser erfreulichen Entwicklung weiterhin hochgehalten.

Verkehrspolizeiliche Prävention

Nach zwei Jahren mit pandemiebedingten Auflagen konnte im Jahr 2022 der Ver-kehrsunterricht wieder uneingeschränkt durchgeführt werden. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 16’000 Kinder und Jugendliche durch Mitarbeitende der Verkehrsinstrukti-on unterrichtet. Mit einem gezielten Verkehrs- und Präventionsunterricht leistet die Kantonspolizei Solothurn vom Kindergarten bis zur Berufslehre einen wesentlichen Bei-trag an die Verkehrssicherheit auf den Solothurner Strassen.

Die detaillierte Polizeiliche Verkehrsstatistik (PVS) kann abgerufen werden auf www.polizei.so.ch – Über uns – Statistiken.

 

Quelle: Kantonspolizei Solothurn
Titelbild: Symbolbild © Kantonspolizei Solothurn