Kanton Wallis: Mobiles Team für Menschen in sozialen Notsituationen

Mobile Teams für soziale Notfälle (EMUS) werden im Herbst 2023 eingeführt. Sie entstehen aus der Erkenntnis, dass nicht alle Anrufe bei den Notrufzentralen (144 / 117) zwingend den Einsatz eines Krankenwagens oder der Polizei erfordern.

Personen in sogenannten sozialen Notsituationen sollen daher künftig von einem speziellen Team betreut werden, in das Fachleute aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich integriert sind. Ein Pilotprojekt wird im Zentralwallis gestartet.

Um Opfer von häuslicher Gewalt, Personen mit nicht lebensbedrohlichen gesundheitlichen Problemen (Sturz zu Hause, akuter Alkoholkonsum usw.) oder Personen ohne Wohnlösung zu begleiten, wird im Herbst 2023 im Zentralwallis (Region Sitten-Sierre und Seitentäler) ein Pilotprojekt gestartet. Dieses soll insbesondere die «Blaulichtorganisationen» wie Polizeipatrouillen und Ambulanzen sowie die Notfallstationen der Spitäler entlasten und gleichzeitig eine angemessene Betreuung für Personen in sozialen Notlagen gewährleisten.


Steuerung durch die Zentrale 144

Steuerung durch die Zentrale 144

Die EMUS-Teams werden über die Zentrale 144 gesteuert und aktiviert, die von der Kantonalen Walliser Rettungsorganisation (KWRO) verwaltet wird. Diese reguliert bereits die Sanitätsnotrufe und wird in der Lage sein, die genauen Bedürfnisse eines Patienten zu ermitteln, um die bestmögliche Betreuung für diesen zu aktivieren.

Das Projekt wird in den Nächten von Freitag, Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen von 19.00 bis 7.00 Uhr im Einsatz sein.

Die EMUS-Teams werden mit dem bestehenden sozio-sanitären Netz im Wallis zusammenarbeiten. Die Zweierteams, die aus einem Sozialarbeiter und einem Gesundheitsarbeiter bestehen, können die angetroffenen Personen an die zuständigen Institutionen verweisen und diese bei der Bewältigung komplexer Situationen unterstützen. Diese Teams können auch eine präventive Rolle spielen, um wiederkehrende soziale Probleme im Wallis zu identifizieren.

Um die Wirksamkeit dieses Projekts zu gewährleisten, kann der Kanton Wallis auf die Erfahrung von Unisanté zählen, die seit mehreren Jahren ein mobiles Team für soziale Notfälle im gesamten Kanton Waadt betreibt.

Nach zwei Jahren wird eine Bilanz dieses Pilotprojekts gezogen, um die Wirksamkeit des Dispositivs und seine mögliche Ausweitung zu bestimmen.

 

Quelle: Kapo Wallis
Bildquelle: Kapo Wallis