Gemeinsamer schweizerisch-italienischer ATLAS-Einsatz auf dem Ceresio
In den vergangenen Tagen fand im Tessin eine wichtige internationale Übung statt, an der spezialisierte Schweizer Beamte und Carabinieri unter der Koordination der Kantonspolizei beteiligt waren.
Die Aktivität erstreckte sich über mehrere Tage und gipfelte in einem Szenario, das sich am Ceresio-See, einem Grenzgebiet, abspielte, wo eine Intervention im Zusammenhang mit einer Geiselnahme auf einem Linienschiff zwischen der Schweiz und Italien geübt wurde.
An der Übung waren Beamte der Spezialeinheit (RIS) der Kantonspolizei, der Spezialeinheiten des romanischen Konkordats (GIRO) und der Spezialeinheit (GIS) der Carabinieri beteiligt. Auch die Schweizer Armee beteiligte sich mit dem Einsatz von Spezialkräften und der Luftwaffe. Deutsche und österreichische Offiziere waren ebenfalls als Beobachter im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit im Rahmen des ATLAS-Netzes von Spezialeinheiten der Polizei anwesend.
Die Übung knüpft an das an, was beide Länder in den letzten Jahren mit der Durchführung ähnlicher gemeinsamer Übungen, die auf beiden Staatsgebieten und unter Beteiligung der jeweiligen Spezialeinheiten entwickelt wurden, erfolgreich durchgeführt haben. Dies in Anbetracht der Tatsache, dass die Sicherheit in den Grenzgebieten in all ihren Nuancen unsere Strafverfolgungsbehörden schon immer auf operativer und strategischer Ebene beschäftigt hat, wobei auch die große Bedeutung der mit den Übungen verbundenen Aspekte und somit der ständigen Weiterbildung anerkannt wurde. Unser Kanton liegt an den Hauptrouten durch Europa und ist daher mit Problemen im Zusammenhang mit grenzüberschreitender Kriminalität, Migrationsströmen und Terrorismus konfrontiert. Gerade deshalb ist die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren an unseren Grenzen unerlässlich, um die tägliche Arbeit der Prävention, aber auch der Repression zu verbessern.
Im Rahmen der Unterstützung in Krisensituationen oder bei außergewöhnlichen Ereignissen ist die Schweiz als Beobachterin in die europäische Organisation der polizeilichen Spezialeinheiten ATLAS eingebunden, die unter dem Motto «All Together to Protect you» steht und 2001 zur gegenseitigen Unterstützung der Nationen unter der Schirmherrschaft der Europäischen Union gegründet wurde. Der Kommandant der Tessiner Kantonspolizei, Matteo Cocchi, ist seit 2013 der Vertreter des Bundes im europäischen ATLAS-Vorstand. Dank dieser Funktion konnten in den letzten Jahren mehrere gemeinsame Aktivitäten auf internationaler Ebene koordiniert werden, an denen Spezialisten aus verschiedenen Schweizer Polizeikorps beteiligt waren. Die Woche des Kompetenz- und Erfahrungsaustauschs umfasste eine gemeinsame Schulung zum Austausch von Einsatzerfahrungen, eine vertiefte Prüfung der jeweiligen rechtlichen Rahmenbedingungen in Bezug auf italienisch-schweizerische Einsatzmöglichkeiten und eine Abschlussübung zu den behandelten Themen.
Quelle: Kapo Tessin
Bildquelle: Kapo Tessin