Schweizer Armee: Swisscoy soll im Kosovo bleiben – Bundesrat beantragt Verlängerung
Anlässlich seiner Sitzung vom 19. November 2025 hat der Bundesrat die Botschaft zuhanden des Parlaments zur Verlängerung um drei Jahre des Einsatzes der Schweizer Armee zur Unterstützung der multinationalen Kosovo Force (KFOR) der NATO und zur Erteilung der Kompetenz zur Bestandeserhöhung während der Laufzeit des Mandats verabschiedet.
Vor dem aktuellen sicherheitspolitischen Hintergrund bleibt die KFOR als Garantin eines sicheren Umfelds, das der Entwicklung Kosovos und der Stabilität der ganzen Region förderlich ist, notwendig. Der bewaffnete Einsatz muss vom Parlament genehmigt werden.
Seit Oktober 1999 beteiligt sich die Schweizer Armee mit ihrem Swiss-Company- bzw. SWISSCOY-Kontingent an der internationalen friedensfördernden Mission Kosovo Force (KFOR) der NATO in Kosovo. Der Maximalbestand der Swisscoy beträgt zurzeit 215 Armeeangehörige, die sich freiwillig an der Mission beteiligen. Grundlage für den Einsatz der KFOR ist die Resolution 1244 des UNO-Sicherheitsrates. Im Juni 2023 verlängerte das Parlament das Mandat bis zum 31. Dezember 2026.
Gefahr der Lageverschlechterung
Zwar ist die Lage zurzeit ruhig, aber sie bleibt volatil, insbesondere im Norden des Landes, wo die interethnischen Spannungen anhaltend hoch sind. 2023 bewogen schwere Sicherheitsvorfälle die NATO denn auch dazu, die KFOR zweimal zu verstärken. Nach Ansicht der NATO und der an der Mission beteiligten Länder ist der Einsatz der KFOR fortzuführen, solange sich die Beziehungen zwischen Serbien und Kosovo nicht normalisiert haben. Vor diesem Hintergrund bleibt die KFOR als militärische Garantin eines sicheren Umfelds notwendig.
Nahtlose Verlängerung und flexible Bestandeserhöhung
Der Bundesrat beantragt dem Parlament, die Schweizer Beteiligung an der KFOR bis Ende 2029 bei gleichbleibendem Bestand zu verlängern. Zudem soll er die Kompetenz erhalten, den Maximalbestand während der Laufzeit um bis zu 30 Armeeangehörige zu erhöhen. Diese Möglichkeit erlaubt es der Schweizer Armee, auf zusätzliche Bedürfnisse der KFOR zu reagieren – etwa bei sicherheitspolitischen Entwicklungen. Ein solcher Bedarf zeigte sich bereits im November 2023, als zur Schliessung einer Lücke 20 zusätzliche Armeeangehörige eingesetzt wurden.
Gemäss Militärgesetz ist für den bewaffneten Einsatz eine Genehmigung durch das Parlament erforderlich. Das VBS wird zuhanden der aussen- und sicherheitspolitischen Kommissionen beider Räte bis Ende 2027 einen Zwischenbericht vorlegen. Das Budget für einen Maximalbestand von 215 Armeeangehörigen beträgt 48,9 Millionen Franken. Eine allfällige Bestandeserhöhung wäre durch das VBS-Budget gedeckt.
Internationale Kooperation stärken
Die Schweiz hat ein direktes Interesse an Frieden und Stabilität in Kosovo und der Region. Ihr Beitrag erfolgt im Rahmen der internationalen Kooperation, insbesondere mit der NATO, und ist Teil der sicherheitspolitischen Ausrichtung des Bundesrats. Die Fortsetzung des Swisscoy-Einsatzes stärkt die Verteidigungsfähigkeit, etwa durch den Austausch mit Partnerarmeen und die Führung logistischer Kompanien. Auch Erkenntnisse über Einsatzmaterial und dessen Wartungsbedarf werden gesammelt.
Quelle: Schweizer Armee / Bundesrat
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