Schweizer Armee: Militärdiensttauglichkeit bleibt konstant

Im Jahr 2022 wurden in den sechs Rekrutierungszentren der Schweizer Armee total 34’259 Stellungspflichtige abschliessend beurteilt. 24’804 von ihnen waren tauglich für den Militärdienst und 3’008 für den Zivilschutz.

Die Tauglichkeit beträgt damit 81,2 Prozent. Die Armee konnte 540 Frauen für den Militärdienst gewinnen, ähnlich viele wie im Vorjahr.

2022 erhielten insgesamt 34’259 Stellungspflichtige einen definitiven Entscheid. Dabei wurden 24’804 (72,4%) als militärdiensttauglich und 3’008 (8,8%) als schutzdiensttauglich beurteilt. 6’447 (18,8%) konnten hingegen aus medizinischen Gründen weder für den Militär- noch für den Schutzdienst rekrutiert werden. Weitere 1’781 Stellungspflichtige (5,2%) wurden aus verschiedenen Gründen zurückgestellt.

Die Militärdiensttauglichkeit hat sich 2022 bei 72,4% stabilisiert. In den Kantonen schwankt sie zwischen 62,2% im Kanton Glarus und 82% im Kanton Obwalden. Die Schutzdiensttauglichkeit hat sich bei 8,8 % eingependelt.

540 Frauen waren militärdiensttauglich

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 1’065 Frauen (9,9% mehr als 2021) für eine Rekrutierung der Armee aufgeboten. Davon wurden 631 definitiv beurteilt und 540 (gegenüber 546 im 2021) konnte eine Funktion in der Armee zugeteilt werden. Die Tauglichkeit für den Militärdienst liegt bei den Frauen bei 85,6%. Ferner wurden 24 Frauen dem Zivilschutz und 19 Frauen dem Rotkreuzdienst zugewiesen. Weitere 95 Frauen konnten für den friedensfördernden Einsatz empfohlen werden.

Nachdem die Rekrutierung wegen der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 zum Teil vollständig ausgesetzt werden musste oder nur reduziert weitergeführt werden konnte, war das Rekrutierungsjahr 2022 wiederum wie vor der Pandemie gestaltet. Deshalb sind die Zahlen von 2022 nur bedingt mit den Ergebnissen der Jahre 2020 und 2021 vergleichbar.

Alle Stellungspflichtigen durchlaufen Personensicherheitsprüfung

Mit der Durchführung von Personensicherheitsprüfungen aller Stellungspflichtigen anlässlich der Rekrutierung will die Armee verhindern, dass Personen, die ein mögliches Risiko für sich oder ihr Umfeld darstellen, eine Armeewaffe erhalten. Im Jahr 2022 wurden im Rahmen der Personensicherheitsprüfung sämtlicher Stellungspflichtigen 266 Risikoerklärungen erlassen.

Wenn jemand aus medizinischen Gründen nicht eingeteilt wird, so kann dies rein körperliche, rein psychische oder gemischte Ursachen haben. Bei den körperlichen Ursachen stehen Probleme im Bereich des Bewegungsapparates im Vordergrund. Im psychischen Bereich sind Defizite bei der psychischen Belastbarkeit, Angststörungen sowie Drogenkonsum häufige Gründe.

Maximale Tauglichkeitsquote erreicht

Das hohe Niveau der Tauglichkeit ist erfreulich und stabil, es ist aber davon auszugehen, dass mittlerweile das Maximum erreicht wurde und es wenig wahrscheinlich ist, dass die Diensttauglichkeitsrate in den nächsten Jahren noch substanziell verbessert werden kann. Zum einen wurden die Tauglichkeitskriterien schon sehr stark angepasst und zum anderen ginge ein weiterer Anstieg der Militärdiensttauglichen zu Lasten des Zivilschutzes, was auch nicht wünschenswert wäre.



Titelbild: Die Rekrutierungszentren der Armee haben im vergangenen Jahr 24’804 Stellungspflichtige als militärdiensttauglich beurteilt.

 

Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: ©VBS/DDPS, Alexander Kühni