Kanton St.Gallen: Fokusbericht mit Kriminal- und Verkehrsunfall-Statistik

Der Fokusbericht, der digitale Jahresrückblick der Kantonspolizei St.Gallen für das Jahr 2022, liegt vor. Darin enthalten sind die Kriminalstatistik und die Verkehrsunfallstatistik.

Im Jahr 2022 wurden über zehn Prozent mehr Straftaten erfasst als noch im Vorjahr. Die Zahl der Verkehrsunfälle stieg gegenüber dem Vorjahr leicht an.

Die Kantonspolizei St.Gallen hat im vergangenen Jahr erstmals den sogenannten Fokusbericht veröffentlicht und darüber berichtet. Mit dem digitalen Rückblick auf das Jahr 2022 beginnt der Fokusbericht erstmals zu dem heranzuwachsen, was er in einigen Jahren darstellen soll: Eine lebendige Zusammenfassung der Geschichte des Polizeikorps. Hierzu blickt der Fokusbericht auf eine Vielzahl von Veränderungen im Jahr 2022 zurück, beleuchtet durchgeführte Projekte und gibt einen Einblick in Kennzahlen aus dem Geschäftsjahr der Kantonspolizei St.Gallen.

Kriminalität

Ein Teil des Fokusberichts bildet die polizeiliche Kriminalstatistik des Jahres 2022. Die wichtigsten Erkenntnisse der Kriminalstatistik können wie folgt zusammengefasst werden:

  • Die Kriminalität ist 2022 gesamthaft um zehn Prozent gestiegen.
  • Die Anzahl Delikte gegen das Strafgesetzbuch hat dabeium 16 Prozent zugenommen.
  • Der Anstieg der Kriminalität betrifft sämtliche Regionen des Kantons St.Gallen.
  • Mit Ausnahme der schweren Gewaltdelikte (Tötungsdelikte, schwere Körperverletzungen, Vergewaltigungen) haben praktisch sämtliche Delikte zugenommen. Am stärksten zeigt sich der Anstieg bei den Körperverletzungen, Raubüberfällen, Einbruchsdiebstählen, Sexualdelikten, Betrugsfällen sowie Cyber-Vermögensdelikten.
  • Die Aufklärungsquote über sämtliche 28’173 Delikte liegt bei rund 62 Prozent und somit zwei Prozent tiefer als im Vorjahr. Sämtliche statistisch erfassten Tötungsdelikte des Jahres 2022 sind polizeilich gesehen geklärt.

Verkehrsunfälle

Ein weiterer Teil des Fokusberichts bildet die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2022. Dabei kann das vergangene Jahr wie folgt zusammengefasst werden:

  • Die wieder zunehmende Mobilität nach der Pandemie macht sich auch bei den Verkehrsunfallzahlen bemerkbar. So steigen die polizeilich erfassten Ereignisse leicht an, bleiben aber im Vergleich zu den Jahren vor Covid immer noch tiefer.
  • Einen Sprung nach oben machen im Vergleich zum Vorjahr die Kollisionen mit Sachschaden, was auf die Einbindung der Tierunfälle (Meldungen durch das Amt für Natur, Jagd und Fischerei) in diese Statistik zu erklären ist.
  • Die Verbreitung von neuen Mobilitätsformen wie dem E-Trottinett macht sich auch bei den Unfällen bemerkbar. So wurden letztes Jahr zehn Mal mehr Unfälle mit solchen Gefährten registriert als noch im Jahr 2019.
  • Auch der Trend bei den Zweirädern hält an: E-Bikes verunfallen weiterhin häufig, die Gefahr sich dabei zu verletzten ist relativ hoch.
  • Ein mehrjähriger Tiefstwert ist bei den Fussgängerstreifen-Unfällen zu erkennen sowie bei den Unfällen mit Motorradfahrenden.
  • Etwas zugenommen hat wiederum die Anzahl der im Strassenverkehr getöteten Personen. Insgesamt haben 15 Menschen im vergangenen Jahr auf St.Galler Strassen ihr Leben verloren. Vier der Verstorbenen waren mit einem langsamen E-Bike unterwegs. Besonders tragisch war der schwere Karfreitags-Unfall in Niederuzwil, wo drei junge Menschen ihr Leben liessen.
  • Nachdenklich stimmt der Umstand, dass bezüglich der Hauptunfallursachen allgemein und insbesondere bei den E-Bikes ein Anstieg bei den alkohol- und betäubungsmittelbedingten Unfällen zu verzeichnen ist.

Links zu den Statistiken

Fokusbericht

 

Quelle: Kantonspolizei St.Gallen
Titelbild: Symbolbild © Kantonspolizei St.Gallen